Jeden Tag treffen wir Entscheidungen, die Auswirkungen auf die Umwelt haben. Von den Lebensmitteln, die wir essen, bis hin zur Art und Weise, wie wir uns fortbewegen – kleine Änderungen können in der Summe einen großen Unterschied machen. Auf Gebäude entfällt ein Großteil des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland, daher ist es wichtig, dass wir sie so nachhaltig wie möglich gestalten. Hier kommt EDGE als Immobilienentwickler ins Spiel – ein neues Konzept für intelligente, digitale Gebäude, die für die Zukunft konzipiert sind. Mit Funktionen wie integrierten Solarzellen, intelligenter Gebäudetechnik und nachhaltiger Versorgung setzt EDGE einen neuen Standard für nachhaltiges Bauen. Und mit seiner Vernetzung mit anderen Gebäuden und der Infrastruktur hat es das Potenzial, ein Vorzeigemodell für nachhaltige Stadtentwicklung auf der ganzen Welt zu sein. Bislang haben eine kleine zweistellige Anzahl an Projekten den Weg in die Fertigstellung gefunden, aber täglich wird weiterentwickelt! Wenn Du mehr über diesen aufregenden neuen Trend im Bereich des grünen Bauens erfahren möchtest, versuchen wir Dir hier ein kleinen Überblick zu geben.

Wer ist EDGE?

EDGE ist ein Immobilienentwickler aus den Niederlanden. Es ist viel mehr ein von Coen van Oostrom ausgegründetes Technologieunternehmen. Mit Ausgründung ist gemeint, dass der Urkeim von EDGE das Immobilienunternehmen OVG Real Estate ist. OVG Real Estate ist bereits seit 1997 auf dem Markt aktiv und hatte seit Gründung seinen Schwerpunkt auf moderne Arbeitswelten.

Um die 2010er herum wurde die Entscheidung getroffen, sich auf technologieorientierte Gebäude zu konzentrieren. Zu diesem Zweck wurde innerhalb der OVG eine neue Organisation gegründet: EDGE Technologies. Das Ziel dieser Organisation ist es, Technologien für Gebäude zu entwickeln, die diese nachhaltiger und benutzerfreundlicher machen.

EDGE ist ein Unternehmen, das beim Bauen auf intelligente, nachhaltige und langlebige Lösungen setzt. Auf zeitloses Design zu achten, macht es noch nicht zum Superhelden untern den Projektentwicklern, es ist jedoch eine fundamentale Voraussetzung auch über mehrere Jahrzehnte einen attraktiven Platz für Mieter zu schaffen. Mit über 40 internationalen Preisen für Nachhaltigkeit und Innovation, kann man schon die ein oder andere Vitrine im Headquarter füllen. Dies treibt das Unternehmen an, weiter und weiter an Smart Buildings zu arbeiten. Die Kernmärkte von EDGE liegen auf dem niederländischen und dem deutschen Markt, mit zwei-drei kleinen Ausnahmen in den Vereinigten Staaten und London.

Begonnen hat der deutsche Teil der Geschichte in Berlin mit dem EDGE Grand Central Berlin im Jahr 2020. Aktuell sind zwei weitere Gebäude in Hamburg und Berlin im Bau.

Neben der Immobilienentwicklung, ist EDGE Next die logische Weiterentwicklung des Unternehmens von einem reinen Immobilien- und Projektentwickler zu einer Technologie-Plattform.

EDGE HafenCity Hamburg und EDGE ElbSide Hamburg

Zwei Smart Buildings welche am Ende der Hamburger HafenCity Richtung Elbbrücken und in Nachbarschaft zum Hamburger Elbtower entstehen und im Jahr 2022/2023 fertiggestellt werden sollen. Die HafenCity ist ein einzigartiges innerstädtisches Stadtentwicklungsprojekt, über das wir bereits mehrfach berichtet haben.

Eine Besonderheit dieser Bauten: Beide Gebäude entstehen direkt nebeneinander, haben ihre eigenen Ansätze und Ziele, aber eines gemeinsam: Ein Fokus auf Technologie und Nachhaltigkeit.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

EDGE HafenCity Hamburg

Das EDGE HafenCity Hamburg verfolgt einen ambitionierten und ganzheitlichen Entwurfsansatz angesichts der großen Aufgabe, ein Wohn- und Arbeitsumfeld zu schaffen, das selbst zu einer Attraktion in der Hamburger HafenCity wird. Das von HENN Architekten entworfene Gebäude soll mit seiner einladenden Architektur Passanten und Besucher anlocken. Die terrassenförmig nach oben verlaufenden Treppen sind der Topographie des nahe gelegenen Amerigo-Vespucci-Platzes nachempfunden. Diese Treppen schaffen gemeinschaftliche, flexible Arbeitsbereiche und fördern die Interaktion zwischen den Mietern des Gebäudes. Auf diese Weise will das EDGE HafenCity Hamburg seinen Mietern ein Umfeld bieten, das in seiner Vielfalt dem Stadtteil HafenCity ähnelt.

EDGE Hamburg Hafencity Visualisierung Aussenansicht
EDGE Hamburg Hafencity Visualisierung Aussenansicht (Quelle: EDGE / Urheber: bloomimages)

IP-basierte Systeme bilden das Rückgrat der heutigen Kommunikationsinfrastruktur und stellen die digitalen Hochgeschwindigkeitsautobahnen bereit, die Menschen und Geräte auf der ganzen Welt miteinander verbinden. Das gilt auch für die EDGE HafenCity Hamburg, die ein IP-Backbone nutzt, um ihre verschiedenen Systeme und Nutzer zu verbinden. Smart Building heißt, die Gebäudetechnik intelligent miteinander zu verbinden und sowohl für die Mieter als auch für die Umwelt zu nutzen. Dies ermöglicht eine größere Kontrolle und Flexibilität bei der Verwaltung des Gebäudes, sowie eine Verringerung der betrieblichen Komplexität. Durch die Vernetzung von allem und jedem im Gebäude können die Mieter eine Vielzahl von Funktionen und Diensten nutzen, die ihnen das Arbeitsleben erleichtern. Mit einer intelligenten Gebäude-App können sie Dinge wie Beleuchtung, Temperatur und Rollläden steuern, sowie Räume buchen oder die Verfügbarkeitszeiten von Kollegen überprüfen. All dies trägt dazu bei, eine komfortablere und effizientere Arbeitsumgebung zu schaffen.

EDGE Hamburg Hafencity Visualisierung Innenansicht
EDGE Hamburg Hafencity Visualisierung Innenansicht (Quelle: EDGE / Urheber: bloomimages)

Die Fakten des EDGE HafenCity Hamburg:

Geschossfläche:
25.600 m²

Fertigstellung:
Q3 2023

Parkplätze:
75

Architekt:
HENN Architekten

Gesundheit und Wohlbefinden:
WELL Core & Shell Platinum

Nachhaltigkeit:
Umweltzeichen HafenCity Platinum

Mieter:
Fieldfisher

EDGE ElbSide Hamburg

EDGE ElbSide Hamburg ist ein neues, energieeffizientes Bürogebäude in der Hamburger HafenCity und sitzt nicht nur in der direkten Nachbarschaft zum EDGE HafenCity Hamburg, sondern direkt nebenan. Wie bereits mehrfach erwähnt, liegt der Schwerpunkt bei EDGE vor allem auf technologische Ansätze in der Immobilienentwicklung. Denn Nachhaltigkeit, Effizienz und moderne Arbeitswelten bedürfen eine neue Art der Gestaltung und mit Gestaltung ist nicht allein die Architektur gemeint.

EDGE Elbside Hamburg Aussenansicht
EDGE Elbside Hamburg Aussenansicht (Quelle: EDGE / Urheber: bloomimages)

EDGE ElbSide wird erneuerbare Energien und Photovoltaik nutzen und zusätzlich eine Infrastruktur für Elektromobilität zur Verfügung stellen – ein vollumfängliches Konzept für nachhaltiges Arbeiten und ein Knotenpunkt für die Pendler an der Elbe. Die intelligente Gebäudetechnik wird eine Vielzahl smarter und datengestützter Lösungen nutzen, um die eigene ökologische Zukunft zu verbessern und den Energieverbrauch zu minimieren. Das Gebäude ist das zweite EDGE-Gebäude im Elbbrückenquartier und Teil der Hamburger HafenCity, das auf die Schaffung eines nachhaltigen und lebenswerten Stadtteils abzielt. EDGE ElbSide ist ein wichtiger Schritt, um diese Ziele zu erreichen, und wird einen neuen Standard für nachhaltige Gebäude in Hamburg setzen.

EDGE Elbside Hamburg Aussenansicht
EDGE Elbside Hamburg Aussenansicht (Quelle: EDGE / Urheber: bloomimages)

Die Fakten des EDGE ElbSide Hamburg

Geschossfläche:
23.930 m²

Fertigstellung:
Q1 2023

Parkplätze:
107

Architekt:
Behnisch Architekten

Gesundheit und Wohlbefinden:
WELL Core & Shell Gold

Nachhaltigkeit:
Umweltzeichen HafenCity Platinum

Mieter:
Vattenfall

Was ist EDGE Next?

Warum nicht die Erfahrung aus den eigenen Projekten nutzen und daraus eine Plattform entwickeln, diese öffnen und die Technologie an andere Projekt- und Immobilienentwickler weitergeben. So ähnlich ist auch Amazon AWS gestartet. Aus der Anforderung heraus, für den eigenen Bedarf eine IT-Infrastruktur zu schaffen und diese dann an den Markt weiterzugeben.

EDGE Next ist genau das. Vielleicht war das Beispiel mit Amazon AWS technologisch ein wenig weit gegriffen, aber die Geschäftsmodelle könnte man in Zukunft schon vergleichen. Der Verkauf von einer Hard- und Softwarelösung welche anderen Immobilienbetreibern einen effizienteren Unterhalt ihrer Gebäude ermöglicht und den Mietern eine Smart Building Infrastruktur zur Verfügung stellt. Mit eigenen Sensoren, welche Daten standardisiert in die EDGE Cloud laden und welche dort analysiert werden.

Smart Building heißt auch smarte Daten zu nutzen, um seine Dienste und Services täglich zu verändern und Antworten auf die Fragen von morgen zu geben. Es geht nicht nur darum Daten zu sammeln, wie es noch zu Zeiten von Big Data war, sondern aus den gesammelten Daten auch Erkenntnisse zu ziehen. Für EDGE ist das der Sprung vom Projektgeschäft in eine Welt von skalierbaren Geschäftsmodellen. EDGE nennt es nicht direkt, aber man könnte die Idee von EDGE Next auch „weiterspinnen und von einem potentiellen Betriebssystem für Zweckbauten reden.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Smart Buildings sind Teil der Zukunft

Während Smart Cities noch ein Konstrukt der weiteren Zukunft sind, entwickeln sich Smart Buildings zu einem gegenwärtigen Standard bei digitalen Immobilienentwicklern von Zweckbauten. Die Idee eines „intelligenten Gebäudes” besteht darin, alle Systeme und Untersysteme innerhalb des Gebäudes – von der Beleuchtung über die Sicherheit bis zur Klimaanlage und darüber hinaus – digital miteinander zu verbinden und durch Daten und Analysen zu steuern.

Ein intelligentes Gebäude nutzt diese datengesteuerten Erkenntnisse, um die Energieeffizienz zu verbessern, die Anlagenverwaltung zu optimieren, die Wartungskosten zu senken und die Qualität zu verbessern. Vorreiter auf dem Weg der IoT in Zweckbauten zu sein, ist eine sehr attraktives und lohnenswertes Ziel. Denn Standards sind rar gesät und Anbieter gibt es augenscheinlich viele aber ein Microsoft oder Amazon der Gebäudetechnologie hat sich noch nicht herauskristallisiert.

Natürlich ist ein intelligentes Gebäude kein „grünes Gebäude”, aber es gibt uns die Möglichkeit, datengesteuert Entscheidungen für einen nachhaltigen Betrieb zu treffen. Bis aber ganze Städte intelligent werden, wird noch viel Wasser die Elbe runterlaufen.

Neueste Artikel