Modern trifft klassisch? Mozart trifft… Nachhaltigkeit! Die Stadt Wien, die manchmal auch als „Donaumetropole” bezeichnet wird, arbeitet seit Jahren hart daran, sich nicht nur als eine der denkwürdigsten Städte der Geschichte zu etablieren, sondern auch als eine, die noch lange nach dieser Generation bestehen wird. Diese Aufgabe wird nur allzu deutlich, wenn man durch die Innenstadt spaziert, wo jahrhundertealte Gebäude Seite an Seite mit neuen Bauten stehen, die gleich nebenan aus dem Boden wachsen – beide tragen ihren Teil dazu bei, das ansonsten immer größer werdende Bevölkerungsproblem in der kaiserlichen, österreichischen Hauptstadt zu lösen.
Die österreichische Hauptstadt wächst in einem beeindruckenden Tempo, wobei Wien seit Ende der 1980er Jahre boomt. Die Bevölkerung ist aufgrund der Mitgliedschaft in der Europäischen Union ab 1995 dramatisch gewachsen und wird weiterwachsen, solange es keine Beschränkungen für den Bau oder eine wachstumsorientierte Politik seitens der Regierungsbeamten gibt.
Wien (Österreich) steht derzeit vor vielen Herausforderungen, wie z. B. fehlende Wasserversorgung für neue Entwicklungen, Verkehrsstaus, die hauptsächlich dadurch verursacht werden, dass die Menschen längere Strecken fahren, als sie es tun würden, wenn sie näher beieinander wohnen würden, und unzureichender Wohnraum, der daraus resultiert, dass zu viel bebauter Raum nur für Luxuszwecke statt für erschwingliche Wohnungen reserviert ist.
Wien hat sich stetig in verschiedene Regionen ausgedehnt, um auf die wachsende Zahl der Menschen zu reagieren. Es wurde jedoch klar, dass bis 2027 – wenn die Einwohnerzahl zwei Millionen erreicht – ein erhöhter Bedarf an Wohnraum entstehen wird, der nicht ohne weiteres gedeckt werden kann, da die meisten Projekte extern und nicht innerhalb der Stadtgrenzen finanziert werden. Dies veranlasste die verantwortlichen Stadtplaner, ein Projekt mit der größten Stadterweiterung der Welt zu starten, bei dem neue Stadtteile außerhalb der ehemaligen Barrieren wie der Reichsmauer entstehen.
Aspern Seestadt – Modern, digital und nachhaltig
Aspern Seestadt ist ein neues Stadtviertel in Wien, das auf einem 240 Hektar großen Gelände errichtet wurde, welches viele Jahre als Flugplatz diente. Dieses Programm ist nicht nur eine weitere Option eines klassischen Stadtteils, sondern bietet die Möglichkeit, innovative Ideen und Konzepte zu integrieren, die die Lebensqualität in Aspern verbessern und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck verringern können.
Für das Gebiet sind 11.000 hochwertige Wohnungen geplant und es besteht das Potenzial 20.000 Arbeitsplätze in dieser spannenden Entwicklung zu schaffen! Die geschätzten Investitionen belaufen sich auf insgesamt fast 5 Milliarden Euro. Von 2009 bis Mitte 2020 war rund ein Drittel der Grundfläche für den neuen Stadtteil erschlossen.
Initiative für regionale Planungs- und Bauunternehmen
Die Initiative zielt darauf ab, Synergien zu schaffen und die Innovation zu steigern, indem relevante Unternehmensvertreter aus dem Baugewerbe, Bauherren und Entwickler zusammengebracht werden. Das Ziel sind nachhaltige Gebäude, die länger halten und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem sich ständig wandelnden Markt durch die Kombination innovativer Praktiken zu verbessern und das alles bei gleichzeitiger Förderung lokaler Unternehmen, die diese Dienstleistungen anbieten!
Nachhaltigkeit und neue Bautrends in Wien
Hochhäuser aus Holz. Auch der Trend wird in Wien vorangetrieben und die Entwicklung beherbergt auch das HoHo Wien – im Wesentlichen ein 84 Meter hohes Gebäude mit dominierendem Blick über das Geschäftsviertel am See. Das Gebäude besteht größtenteils (zu 75%) aus nachhaltig angebautem Holz aus Österreich; es gibt auch Unterkünfte für Gäste oder Gewerbeflächen im Außenbereich, so kann man den Ausblick genießen, seinem Business nachgehen oder entspannen, während man über die Dächer Wiens schaut!
Wie sieht moderne Stadtentwicklung aus?
Das Konzept der „modernen Stadtentwicklung” umfasst den gesamten Prozess von der Planung bis zum Bau. Er umfasst auch die sorgfältige Berücksichtigung aller ökonomischen, ökologischen, politischen und sozialen Aspekte eines Projekts.
Was ist das Neue an dem Verfahren?
Das Konzept des modernen Städtebaus zielt darauf ab, ein Gebäude zu schaffen, das „länger hält”. So weit so gut. Ein weiteres Ziel besteht darin, dass die Gebäude positive Auswirkungen auf ihre unmittelbare Umgebung sowie auf die Gesellschaft insgesamt haben. Dies gilt auch für damit verbundene Dienstleistungen wie Schulen und Kindergärten, Geschäfte, medizinische Einrichtungen und sogar Grünflächen.
Warum ist das wichtig?
Wir beobachten zunehmend eine Verlagerung hin zu nachhaltigen Baupraktiken und Städten, die kompakt und menschenfreundlich sind und in denen der öffentliche Nahverkehr die vorherrschende Form der Mobilität ist. Menschen fühlen sich unter Menschen wohl, dazu ist es nötig viele Aspekte des alltäglichen Lebens in die moderne Stadtentwicklung einfließen zu lassen. Durch den Bevölkerungsanstieg der letzten Jahrzehnte, konnten Stadtentwickler weltweit Erfahrungen in den Punkten sammeln und diese in neue Projekte einfließen lassen.
Was wurde bereits in Wien erreicht?
Wien hat in den letzten Jahren große Fortschritte im Bereich der Stadtgestaltung gemacht. Von 2015 bis 2020 wurden schätzungsweise ein bis zwei Prozent der gesamten Immobilien erneuert – der Großteil davon sind Bürogebäude. Von diesen Sanierungsprojekten sollen bis 2022 mindestens 90 Prozent die strengsten Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen.
Es ist zwar nicht einfach zu quantifizieren, was nachhaltiges Design bedeutet oder wie es gemessen werden kann, aber man muss sich nur die Skyline der Stadt anschauen, um sich einen Eindruck davon zu verschaffen. Auch ein Blick auf eines der vielen begrünten Dächer der Stadt lohnt sich immer wieder, welche bereits seit mehreren Jahrzehnten dazu beitragen, den städtischen Wärmeinseleffekt durch Senkung der Lufttemperaturen abzuschwächen.
Neue Technologien und Gebäudeautomatisierung
Der Einsatz fortschrittlicher Technologien in der Seestadt Aspern beschränkt sich nicht nur auf die Architektur und den Bau. Eine Reihe von Wohnungen und andere Gebäude wurden mit intelligenten Technologien ausgestattet, die den Bewohnern energieeffizientere Wohnungen bieten und gleichzeitig als Testgelände für neue Forschungen dienen.
Die Digitalisierung der Haustechnik (Heizung, Beleuchtung, Lüftung und Klimatisierung) ist ein wichtiger Bestandteil von Aspern. Ziel ist es, die technischen Systeme in jedem Gebäude für die Bewohner so transparent wie möglich zu machen.
Sensoren können zum Beispiel überwachen, wann Räume leer stehen oder in Echtzeit Informationen über den Wasserverbrauch an die Versorgungsunternehmen in Wien schicken. Das hilft bei der Steuerung und der Optimierung der Versorgungsleistungen, der Senkung des Energieverbrauchs und den damit verbundenen Versorgungskosten.