Im Süden des Frankfurter Flughafens entsteht das Terminal 3 der Fraport AG, eines der größten Infrastrukturprojekte Europas. Nach Fertigstellung der drei Terminals werden hier jährlich 19 Millionen Passagiere umsteigen, an- und abreisen oder sich in den Lounges ausruhen.
Das Terminal ist nicht nur ein Gebäude, sondern auch ein moderner Verkehrsknotenpunkt und ein architektonisches Meisterwerk.
Es gibt Menschen in Frankfurt, die seit einem halben Jahrhundert in der Stadt leben und sagen, dass sie keinen Tag vergehen lassen, ohne eine Baustelle oder einen Kran zu sehen. Der Flughafen wächst und mit ihm die Stadt. Der Frankfurter Flughafen ist einer der verkehrsreichsten Flughäfen in Europa und fertigt jährlich über 60 Millionen Passagiere ab. Um diese ständig wachsende Zahl von Reisenden aufnehmen zu können, wird der Flughafen ständig erweitert. Die jüngste Erweiterung ist das Terminal 3, das sich derzeit im Bau befindet. Der Fraport nennt seinen Flughafen selber „Tor in die Welt“. Zum Hamburger Hafen sagt man ähnliches und am Ende haben die beiden auch einiges gemeinsam. Die Grenzen zu überwinden ist eine der Gemeinsamkeiten. Menschen zusammenbringen, Fracht von einem zum anderen Ort zu bewegen und die Welt verbinden.
Eine große Aufgabe die einiges voraussetzt.
Die Geschichte beginnt 1934…
…und zwar nicht mit Flugzeugen im eigentlichen Sinne, sondern mit Luftschiffen aber damit war es nach dem Unglück der Hindenburg, die in aller Öffentlichkeit in Flammen aufging auch schnell vorbei. Die Nachkriegszeit von 1945 bis 2005 war auch zum großen Teil in Frankfurt zu sehen, denn die US-Luftwaffe nutzte einen großen Teil des Geländes als Luftwaffenstützpunkt und war zu seiner Zeit der größte US-Luftwaffenstützpunkt außerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika. Bis zu 7.000 Soldaten inkl. Familien bot das Gelände ein Zuhause, doch der Flughafen hat in den letzten Jahren viele Veränderungen erlebt.
Mit den ersten Gesprächen zwischen Fraport und der Stadt Frankfurt über den Flughafenausbau Ende der 1990er-Jahre begann ein zweijähriges Mediationsverfahren. Um die Rahmenbedingungen für einen Flughafenausbau zu schaffen, engagierte Fraport sowohl Vertreter der hessischen Landesregierung als auch der umliegenden Städte und Gemeinden sowie Bürgerinitiativen, Wirtschaftsverbände und Umweltorganisationen am sogenannten „Frankfurt Airport Roundtable“.
Im Juni 2000 entscheidet sich die hessische Landesregierung für den Ausbau des Flughafens. Der Fraport-Aufsichtsrat stimmt dem Ausbau kurz darauf formell zu.
Architektur und Spatenstich
Bei Designwettbewerben geht es nicht immer darum, welches Unternehmen die besten Ideen hat. Es ist auch wichtig, groß zu denken und nachhaltig zu sein – etwas, das den aktuellen Bedürfnissen entspricht ohne in einigen Jahren zu veraltet zu sein. Die Londoner Architekten von Foster und Partners überzeugten die achtköpfige Jury mit ihrem modernen und doch atmosphärischen Design und gewannen den Architekturwettbewerb am 28. Juni 2002. Sie setzten sich gegen 9 weitere Mitbewerber durch, die für ihre Gebäude verschiedene Module aus flexiblen Materialien ausprobierten.
Am 15. Oktober 2015 fand in Frankfurt eine beeindruckende Zeremonie statt, um den Start eines einzigartigen, privat finanzierten Infrastrukturprojektes zu feiern. 400 Fraport-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter und 200 Gäste waren bei diesem historischen Moment anwesend, der die europäische Flughafenlandschaft für immer verändern wird!
Modulare Planung bei einem Flughafen?
Anders als beim modularen Bauen geht es bei der modularen Planungsweise darum, für die Zukunft flexibel zu bleiben. Der Bau von Terminal 3 begann mit einer ersten Phase im Jahr 2015. Dieses neue Gebäude wird als Hauptterminal dienen, und seine Flugsteige umfassen die Flugsteige H-J und K.
Die Passagierzahlen des Fraports stiegen bis 2019 stark an. Daher waren sowohl Terminal 1 als auch Terminal 2 sehr überfüllt. Deshalb wurde beschlossen, den Flugsteig G früher zu bauen. Im Mai 2020 war es dann so weit und der Flugsteig G konnte in Betrieb gehen und die dringend benötigte Kapazität für die Zukunft bereitstellen.

Was ist sonst noch neu?
Um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden und um schnell und flexibel auf Veränderungen reagieren zu können, baut Fraport seine Infrastruktur kontinuierlich aus. So wird nicht nur das Terminal 3 nach dem Baukastenprinzip errichtet, sondern auch die Verbindungsgebäude, die sich derzeit im Bau befinden. Auf diese Weise kann der Flughafen Schritt für Schritt nach Bedarf und ohne größere Störungen wachsen.
Schaut man sich das Terminal 3 von oben an, kann man eine Hand mit drei Fingern erkennen und eine unglaublich große Fläche die diese Finger einnehmen. Eine Herausforderung nicht nur für den späteren Betrieb der Gebäude, sondern auch für den Bau und damit für die Baustelle.
Corona Pandemie und der Luftverkehr
Der Luftverkehr ist eine der am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Branchen. Die weltweite Gesundheitskrise hat zu einem starken Rückgang der Nachfrage nach Flugreisen geführt, sodass die Fluggesellschaften gezwungen waren, erhebliche Einschnitte in ihren Betrieb vorzunehmen.
Die Auswirkungen der Pandemie auf den Luftverkehr sind tiefgreifend. Nach Angaben der International Air Transport Association (IATA) ist der weltweite Luftverkehr in der ersten Jahreshälfte 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 55% zurückgegangen. Dies ist der stärkste Rückgang im Luftverkehr, den die Branche je erlebt hat.
Die Fluggesellschaften haben auf den Nachfragerückgang reagiert, indem sie Flugzeuge aus dem Verkehr gezogen, Strecken gestrichen und Kapazitäten abgebaut haben. Infolgedessen verzeichneten viele Flughäfen einen erheblichen Verringerung der Zahl der Flüge und der Fluggäste.
Natürlich hatten diese Maßnahmen und insgesamt die gesamte Corona-Pandemie damit auch einen großen Einfluss auf den Frankfurter Flughafen. Die hessische Landesregierung stimmte für den Ausbau des Flughafens aber schon vor der Krise zu und stand auch während der anhaltenden Krise hinter dem Projekt. Zuversicht und kalkulierbare Risiken kommen hier zusammen.

Warum sind Baustellen wie in Frankfurt eine große Herausforderung?
Es gibt eine Reihe von Gründen, warum Großbaustellen eine solche Herausforderung sein können. Zum einen sind sie oft mit einem hohen Koordinationsaufwand zwischen verschiedenen Unternehmen, Teams und Einzelpersonen verbunden. Das kann es schwierig machen, den Überblick zu behalten und sicherzustellen, dass alle effektiv zusammenarbeiten.
Ein weiterer Grund, warum große Bauarbeiten große Herausforderungen bedeuten ist, dass sie oft unter schwierigen oder gefährlichen Bedingungen durchgeführt werden. Das kann es schwierig machen, die Sicherheit aller Personen- und Sachwerte im Auge zu behalten und Unfälle zu vermeiden.
Und schließlich können große Baustellen teuer sein. Das kann es schwierig machen, die Kosten unter Kontrolle zu halten und sicherzustellen, dass das Projekt rechtzeitig und innerhalb des Budgets abgeschlossen wird.
Trotz dieser Herausforderungen können große Bauprojekte äußerst lohnend sein. Oft geht es dabei um die Schaffung von etwas neuem und aufregendem, das sich positiv auf die Gemeinschaft auswirken kann.
Nachhaltigkeit als Leitpfaden
Das Terminal 3 wurde von Anfang an unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit geplant. Grund dafür ist das Umweltengagement der Fraport AG, das unter anderem vorsieht, die CO2-Emissionen am Flughafen Frankfurt bis 2030 auf 80.000 Tonnen pro Jahr zu senken. Trotz zahlreicher Kapazitätserweiterungen sind das 65% weniger als 1990. Nach seiner Fertigstellung wird auch das Terminal 3 dazu beitragen: Das gesamte Bauwerk wird dank energieeffizienter Bauweise äußerst effizient betrieben.
Der Energiebedarf des Terminals 3 ist nur halb so hoch wie der der Terminals 1 und 2, so die Planer. Die Gebäudehülle ist hoch wärmegedämmt, der Sonnenschutz ist bedarfsorientiert, das Tageslicht wird effizient genutzt, die Wärmerückgewinnung ist optimiert und LEDs werden in großem Umfang eingesetzt. Dies sichert die langfristige Rentabilität des Terminals. Ein effizientes Verdrängungsluftsystem sorgt für frische Luft im Gebäude.
Für das Dach des Terminals und ein neues Parkhaus werden Photovoltaik-Solaranlagen geprüft, welche den Anforderungen der Zukunft entsprechen. Auf diese Weise wird ein Teil der am Standort verbrauchten Energie durch erneuerbare Solarenergie erzeugt. Das Terminal 3 wird auch ein Zwei-Rohr-System für eine nachhaltige Wasserversorgung nutzen.

Modernes Design und eine reduzierte Struktur für das Wohlbefinden der Fluggäste
Die Architekten und Planer des Terminals 3 verfolgten eine Philosophie, nach der sich die Passagiere wohlfühlen sollen. Das Hauptgebäude hat drei Gestaltungsebenen und bietet allen Reisenden einen unverwechselbaren Stil. Weit geöffnete Flure und Räume vermitteln das Gefühl von Offenheit. Von der transparenten Außenseite aus können die Passagiere das Flughafengeschehen beobachten.
Die neuen Technologien und Innovationen des Terminals 3 sind z. B. die Sonnenportalbeleuchtung im Abflugbereich und das lichtbasierte Passagierinformationssystem, das es den Passagieren ermöglicht, online einzuchecken, bevor sie ihre Gates erreichen. Technologien, die derzeit in den bestehenden Terminals getestet werden, werden im Terminal 3 von Anfang an flächendeckend zum Einsatz kommen. Intelligente Gepäckkontrollsysteme wie der Self-Baggage-Drop-Off oder neue Sicherheits- und digitale Grenzkontrollen werden die Abläufe beschleunigen und Wartezeiten verkürzen.
Fraport will den Passagieren den Aufenthalt von Anfang an so angenehm wie möglich machen. Deshalb sind alle Passagierterminals im Terminal 3 gut geplant. Neben Rolltreppen ermöglichen auch Fahrsteige und Aufzüge im Terminal einen bequemen Wechsel zwischen den Ebenen. Passagiere, die vom Flugsteig J abfliegen, können ihr Abfluggate bequem auf dem selben Weg erreichen. Im Terminal 3 sorgt modernste Technik dafür, dass alle Abläufe am Flughafen effizient ablaufen, von der Gepäckaufgabe bis zur Gepäckausgabe an einem der vielen Gepäckbänder. So haben Passagiere eine fantastische Reise, egal ob sie in Frankfurt abfliegen, ankommen oder das Flugzeug wechseln.
Moderne Gebäudetechnik für eine hoffentlich erfolgreiche Zukunft
Wie sich das Terminal 3 in Zukunft schlägt hängt nicht nur von der Zufriedenheit der Reisenden, sondern auch von der Entwicklung der Weltereignisse ab. Wo in der Vergangenheit ein Fokus auf die kundenzentrierte Ausrichtung wert gelegt wurde, müssen jetzt noch weitere, unberechenbarere Ereignisse mit einbezogen werden. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, werden Planung und Bau des Terminals 3 zukunftsorientiert vorangetrieben.
Um die vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu nutzen und die Umwelt so weit wie möglich zu schonen, werden im gesamten Terminal aktuelle Technologien und Systeme eingesetzt. Das Gebäude ist für eine Zukunft ausgelegt, in der der Luftverkehr wächst und die Digitalisierung voranschreitet.
Wir sind gespannt wie sich das Terminal 3 am Fraport Frankfurt schlägt und wie sich der Flughafen im Betrieb anfühlt. Wir werden berichten und versuchen einen umfassenden Bericht über die Gebäudetechnik des fertigen Gebäudes zu liefern.